Was die Kuh Elsa mit billigen Arbeitskräften und syrischen Flüchtlingen zu tun hat.

Kennen Sie die Geschichte der Kuh Elsa? Eine herrlich komische Geschichte mit Didi Hallervorden, bei der Eines zum Anderen führt und der Zuschauer erst am Schluss die wahre Tragödie erfährt. Falls Sie die Geschichte nicht kennen, nehmen Sie sich doch die zwei Minuten Zeit. Viel Vergnügen.

Die steigende Armut in Deutschland ist auch so eine Geschichte, bei der Eines zum Anderen führt. Nur dass es bei dieser Geschichte nicht erwünscht ist, dass man „bis zum Ende“ zuhört. Dann nämlich würde man die wahren Beweggründe dafür erkennen, warum eine gewisse Armut sogar erwünscht ist.

So liest man heute, dass die Zahl der Menschen, die ihr dürftiges Gehalt durch Hartz-IV-Leistungen aufstocken müssen, um zu überleben, ständig steigt. Das ist auch gut für die Betriebe, die billige Arbeitskräfte brauchen. Und welcher Betrieb möchte das nicht. Gewinnoptimierung durch Ausbeutung. Wie, Sie meinen das beträfe nur eine handvoll großer Konzerne wie AMAZON oder IKEA? Nein, nein. Selbst kommunale Betriebe, wie z. B. die kommunalen Energieunternehmen bedienen sich oft dieser staatlich subventionierten Niedriglöhner.

Eine alleinerziehende Mutter, die trotz Arbeit Sozialleistungen erhalten muss, weil ihr Lohn kein Lohn, sondern ein Almosen ist, ist nicht nur arm, sondern gleichzeitig ein Armutszeugnis für unseren Sozialstaat. Der ist nämlich gar keiner, sondern eine, von Industrielobbyisten befohlene, Interessengemeinschaft. Es gibt kein Interesse allen Arbeitslosen eine Arbeit zu vermitteln. Erstens gibt es soviel Arbeit nicht mehr, zweitens würde man damit den Billiglohnsektor zerstören.

Im Laufe dieses Jahres werden rund 350.000 Flüchtlinge in das Hartz-IV-System drängen. Viele glauben, dass diese Menschen sowieso keine Beschäftigung finden werden. Doch ich behaupte genau das Gegenteil. Sicherlich wird es spezielle Integrationsprogramme mit Finanzsubventionen geben. Der Staat wird die Steuern erhöhen oder Schäubles Benzinaufschlag wird erhoben um Sprachschulung und Ausbildung der Flüchtlinge zu finanzieren. Alles nur damit die neuen „Aufstocker“ dann noch weniger kosten, als die „einheimischen“. Ein Betrieb, der einen Hartz-IV-berechtigten Syrer anstellt, wird noch weniger Lohn bezahlen müssen. Die Zuschüsse werden noch größer ausfallen, der Mindestlohn noch ein weiteres Lichtjahr entfernt liegen.

Langfristig werden die neuen Hartz-IV-Empfänger auch ein willkommenes Druckmittel für die Jobcenter darstellen. Denn wenn es genug Kräfte gibt, die sich durch Subventionen mit 3 oder 4 Euro in der Stunde abspeisen lassen, wird wohl kaum ein Arbeitgeber einen deutschen Arbeitslosen bezahlen, der dann 8,50 Euro in der Stunde kostet. Der Mindestlohn wird dann nichts weiter darstellen als einen hypothetischen Wert. Aber was wird aus den vielen Migranten, die als Fachkräfte zu uns kommen? Nun die sollten wir nach Berlin schicken. Denn NUR dort gibt es in Deutschland einen echten Fachkräftemangel.

Wer in unserem Sozialstaat Hartz-IV beziehen muss, sollte sich nichts vormachen. Wenn das Jobcenter eine Stelle vorschlägt, dann meist bei einer Arbeitnehmerüberlassung. Die Art von Arbeit, mit der man sein Leben und das seiner Familie finanzieren kann, wird dort kaum vermittelt. Solange man in diesem Hartz-IV-Netz gefangen ist, sollte man wenigstens aufpassen, dass diese milde Gabe auch beinhaltet, was der Gesetzgeber versprochen hat.

Auf gut deutsch: Jeder Bescheid, jede Sanktion und jeder potenzielle Mehrbedarf muss fachmännisch geprüft werden. Denn dummerweise sind den Verantwortlichen die Arbeitslosen nicht nur egal, nein – sie werden auch regelmäßig beschissen. Zum Glück gibt es mittlerweile Vereine, die Hartz-IV-Empfängern kostenlos helfen. www.mehr-hartz4.net ist einer davon.

Ein Gedanke zu “Was die Kuh Elsa mit billigen Arbeitskräften und syrischen Flüchtlingen zu tun hat.

  1. Sehr geehrte(r) wieauchimmer,

    jeden Personaldiensleister mit Arbeitnehmerüberlassung als Arbeitgeber hinzustellen, bei dem die Angestellten ihre Familien nicht ernähren können ist eine Frechheit.

    Beim Grundproblem gebe ich ihnen allerdings recht.

    LG

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